Ausbildung International

Auf in die große weite Welt

Die Welt entdecken während der Ausbildung? Mit einem Auslandspraktikum ermöglichen immer mehr Unternehmen und Betriebe ihren Auszubildenden einen abwechslungsreichen Perspektivwechsel im Berufsalltag. Internationale Berufserfahrung sammeln und die eigenen Sprachkenntnisse aufbessern – das sind nur zwei von vielen Lernchancen, die ein Auslandsaufenthalt zu bieten hat.

Aus dem Oldenburger Münsterland in die Welt – ein praxisbezogener Auslandsaufenthalt ist ein einmaliges Erlebnis und bietet die Chance, einen ganz neuen Einblick in den eigenen Beruf zu bekommen. Ein Auslandspraktikum ist bestens geeignet, globales und interkulturelles Lernen von Anfang an zu fördern und den Auszubildenden die Möglichkeit zu geben, den eigenen Horizont zu erweitern.

Von Lohne bis nach Dänemark

Dass ein Auslandsaufenthalt nicht nur für die Auszubildenden eine Bereicherung ist, kann Jürgen Schlarmann, Maurermeister des Bauunternehmens Albert Schlarmann in Lohne, bestätigen. Er schickte vier Lehrlinge für ein vierwöchiges Praktikum nach Aabenraa, Dänemark. „Für unser Unternehmen ist das Wir-Gefühl sehr wichtig. Und genau das konnten die Jungs während des Praktikums stärken."

Der angehende Maurer Kriss Possenriede berichtet, wie sie in den vier Wochen immer mehr zusammengewachsen sind. Untergebracht waren sie in einer Holzhütte auf einem Campingplatz. In der Berufsschule vor Ort bekamen sie einen Einblick in die dänische Maurerausbildung und waren überrascht: „Verputzen, Verfugen, Fliesen legen – wir haben grundlegende Sachen gelernt, die in unserer Maurerausbildung in Deutschland nicht vorgesehen sind. Es wird dort viel selbstständiger gearbeitet und auch die Schule ist wesentlich moderner ausgestattet." Neben der Ausbildung kam aber auch der Spaß nicht zu kurz: In ihrer Freizeit und an den Wochenenden konnte das Quartett viel gemeinsam unternehmen und dabei Dänemark erkunden. Ein einmaliges Erlebnis, auf das sie gern zurückschauen.

Zu sehen, wie gestärkt die Maurerlehrlinge wiederkamen und wie viel sie lernen konnten, begeistert ihren Chef Jürgen Schlarmann. Seinen Auszubildenden eine großartige und lehrreiche Ausbildung bieten – das war seine Motivation dabei. In Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Oldenburg wurde die Idee in die Tat umgesetzt. Und schon sind die nächsten Auslandspraktika in Planung: Noch in diesem Jahr sollen weitere Auszubildende die Möglichkeit bekommen, mal ganz woanders ihren Beruf auszuüben.

Ein Land erkunden und neue Leute kennen lernen – das macht nicht nur das Leben und den Beruf bunter, sondern auch die eigene Welt viel größer. Mögliche Zielländer können dabei rund um den Globus verteilt sein. Der Kontakt mit Kollegen in anderen Ländern fördert zudem die eigenen interkulturellen Kompetenzen. Auszubildende lernen, mit Menschen aus anderen Kulturen zusammenzuarbeiten und dabei auch mal die eigene Brille abzusetzen, um die Welt mit anderen Augen zu sehen. Und nicht zuletzt entstehen in dieser Zeit häufig Freundschaften fürs Leben.

Das Auslandspraktikum stärkt Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit.

Anderes Land, andere Sprache: Sich hier zurechtzufinden verbessert nicht nur die eigenen Sprachkenntnisse, sondern stärkt Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit. Während die Auszubildenden Erfahrungen fürs Leben sammeln, lernen sie auch, Verantwortung zu übernehmen und entwickeln die eigene Persönlichkeit weiter. Zudem können die neu erworbenen Arbeitserfahrungen nicht nur im eigenen Ausbildungsbetrieb genutzt werden: Die internationale Berufserfahrung wird in jeder Bewerbungsmappe gern gesehen und ist auch für zukünftige Jobs eine Bereicherung.

All das haben viele Ausbildungsbetriebe im Oldenburger Münsterland erkannt – immer häufiger schicken Unternehmen aus der Region ihre Auszubildenden für ein Praktikum ins Ausland. Das Ganze muss auch nicht allein organisiert werden: Förderprogramme, wie zum Beispiel das EU-Programm Erasmus+, können zur Unterstützung herangezogen werden. So können Auszubildende erfolgreich die Welt entdecken!