Maschinen- und Anlagenbau

"Wir wachsen mit unseren Aufgaben"

Autor*in: FRANZ TAPHORN

Seit mehr als 30 Jahren baut STADIKO erfolgreich eigene Hochdruckreiniger. Dabei wollte Firmengründer Frank Koslitzki zu Beginn der 1980er-Jahre eigentlich nur kurz sein Taschengeld aufbessern. Damals hatte er zugesagt, nach der Schule noch mal eben den Stall eines Bekannten zu reinigen. Was ihm zu diesem Zeitpunkt nicht klar war: Dieser Stall sollte nicht der einzige bleiben.

Das Stadiko-Team Schädlingsbekämpfung,Hochdruckreiniger und Büro auf dem Firmengelände in Dinklage.   

Aufgrund seiner Sorgfalt folgten für den jungen Dinklager schon bald die nächsten Anfragen für die gewöhnungsbedürftige Arbeit. Heute zählt Stadiko mit 120 Mitarbeitern zu den erfahrensten Hygienedienstleistern in der Landwirtschaft. Bei den ersten Aufträgen wurde noch mit den Hochdruckreinigern der Auftraggeber gereinigt. Doch mit dem steigenden Anspruch an die Reinigungsqualität stieg auch der Anspruch an die Gerätschaften. 

Früher wie heute ist der Markt der Hochdruckreiniger sehr groß. So begann Mitte der 1980er-Jahre eine schier endlose Suche nach dem perfekten Gerät zur Stallreinigung. Fündig wurde Frank Koslitzk nicht. Das eine Gerät hatte zu viel Druck, lieferte aber zu wenig Wasser, andere Produkte beeindruckten mit großer Wasserleistung, dafür reichte der Druck nicht aus. Eines hatten allerdings alle gemeinsam: Die Lebensdauer der Geräte war bei der täglichen Dienstleistung sehr begrenzt. Aus dieser Not heraus entstand 1986 der erste eigene Hochdruckreiniger. Anfangs noch auf einem Möbelbrett montiert, war er an sich nur für die Stall-Dienstleistung Koslitzki gedacht. Doch mit ihm gab es endlich einen passenden Hochdruckreiniger zum Waschen von Ställen. So sah das auch die Kundschaft und verlangte nach genau diesen Geräten. Und so entstand 1990 das erste Stadiko-Seriengerät vom Typ HDVA.

Sigrid, Frank und Tim Koslitzki leiten das Familienunternehmen.   

Qualität zahlt sich aus

Viele Standards aus den Anfängen haben sich so sehr bewährt, dass sie bis heute zu den typischen Eigenschaften eines Stadiko-Profi-Hochdruckreinigers zählen. Oberstes Ziel ist nach wie vor, eine möglichst große Verfügbarkeit der Geräte zu erreichen. Der konsequente Verzicht von nicht zwingend erforderlichen Bauteilen, lange Bewegungsschläuche, die Auswahl robuster Pumpen und das passende Zubehör sowie massiver Edelstahl sind Markenzeichen von Stadiko.

Da die ersten Seriengeräte recht schwer und groß waren, entstand 1996 der Prototyp des noch heute erfolgreichen HDVAR. Ausgestattet mit diesen beiden Hochdruckreinigern nahm die junge Firma 1998 zum ersten Mal an der Eurotier in Hannover teil. Damals ahnte kaum jemand, dass die neuen Geräte aus Dinklage mit ihrem Verhältnis aus Druck und Wasser zum Umdenken einer ganzen Branche führen würden. Auch die Möglichkeit, überhaupt bei einem Dienstleister eine Stallreinigung zu beauftragen, war zu diesem Zeitpunkt gänzlich neu und wurde anfangs eher schmunzelnd zur Kenntnis genommen. Somit blieben die Dienstleistungen und Geräte noch lange ein Geheimtipp unter Landwirten.

Die Haltbarkeit und die Zeitersparnis bei der Stallreinigung überzeugten jedoch mit der Zeit einen immer größer werdenden Kundenkreis. So entwickelte sich Stadiko mit den steigenden Ansprüchen an die Hygiene in der Landwirtschaft kontinuierlich weiter. Um neben Reinigung und Desinfektion mit Hygieneberatung und Schädlingsbekämpfung zu überzeugen, entstand 2004 als Tochterunternehmen die VarEx GmbH. 2008 wurde als vorerst jüngstes Tochterunternehmen die VETCON GmbH & Co. KG gegründet. Ihr Aufgabengebiet liegt in der Tierseuchenvorsorge und -bekämpfung.

Heute ist Stadiko maßgeschneiderte Reinigungstechnik aus den verschiedensten Bereichen auch außerhalb der Landwirtschaft kaum noch wegzudenken. Egal, ob bei der Reinigung von Flugzeugtragflächen, beim Waschen von Hafencontainer-Carriern, bei der Reinigung von Bahnhöfen und Lebensmittelbetrieben oder bei der Wildkrautbekämpfung: Fast überall erleichtern sich Kunden ihren Arbeitstag mit den Geräten von Stadiko.

Maßgeschneidert und individuell bieten die Dinklager allein für die Baureihe vom Typ HDVAR 15 Grundmodelle mit verschiedensten Ausstattungsvarianten an. Hinzu kommen andere Bauformen. Wer möchte, kann einen Hochdruckreiniger mit Elektro-, Kraftstoff-, Hydraulik- oder Zapfwellenantrieb bekommen.

Einen besonderen Vorteil bieten stationäre Hochdruckreiniger. Dabei wird an optimal positionierten Zapfstellen der Schlauch angesteckt, und die Reinigung kann ohne weitere Rüstzeiten sofort beginnen. Für diesen Bereich können Geräte in den verschiedensten Leistungsklassen angeboten werden. So besteht die Möglichkeit, dass für mehrere gleichzeitige Anwender bis zu acht Hochdruckpumpen eine Wasserleistung von 240 Litern pro Minute bei einem Druck von 150 bar zur Verfügung stellen. Sollte sich bei der Beratung herausstellen, dass für besondere Anforderungen noch etwas fehlt, sind Spezialbauten und Einzelstücke kein Problem. Gnau diese Optionen machen Stadiko zum Hersteller maßgeschneiderter Reinigungstechnik.

Stadiko-Pendeldüse bei der Reinigung in einem Lebensmittelindustriebetrieb   
Der Stadiko Ökotherm bei der Wildkrautbekämpfung   
Der Stadiko-Profi-Hochdruckreiniger HDVAR 7,5/30-130   

Pendeldüse schont Ressourcen

Auf der Eurotier im November 2018 präsentierte das Dinklager Unternehmen eine seiner größten Innovationen – die Stadiko Pendeldüse, eine Hochdruck-Reinigungsdüse, die ohne ein bewegliches Innenleben einen oszillierenden Wasserstrahl erzeugt. Die Düse entstand in Zusammenarbeit mit der FDX Fluid Dynamix GmbH aus Berlin, die auch Patentinhaber dieser Art der Strömungstechnik ist. Durch unzählige Versuche und Probeläufe gelang es binnen drei Jahren, eine marktreife Reinigungsdüse mit Lebensmittelzulassung zu produzieren.

Mittelweile gibt es die Düsen in verschiedenen Druckstufen und für die unterschiedlichsten Reinigungsaufgaben. In vielen Anwendungsgebieten kann durch den Einsatz der Pendeldüse das Ausbringen von Reinigungsmitteln sowie die benötigte Wassermenge deutlich reduziert werden. Somit trägt sie massiv zur nachhaltigen Ressourcenschonung bei.

Thermische Wildkrautbekämpfung

Stadiko ist heute weit mehr als ein Hochdruckreiniger-Hersteller und Reinigungsdienstleister. Vor allem angesichts der Änderungen im Pflanzenschutzgesetz und des Ausbringungsverbotes von Pflanzenschutzmitteln beschäftigt sich das Unternehmen seit 2017 mit der thermischen Wildkrautbekämpfung. Dafür wurde der Stadiko Ökotherm entwickelt. Das baumustergeschützte Gerät drängt bei regelmäßiger Anwendung ungewünschte Wildkräuter zurück.

Dazu wird in einem speziellen Verfahren Heißwasser und Heißwasserdampf ausgebracht und aus dem integrierten Tank Wasser mit einer Pumpe durch einen Heizölbrenner gefördert. Dabei verdampft ein Teil des Wassers. Am Ende tritt dieses Wasserdampfgemisch unter einem Flächenwagen aus, der direkt an der Maschine verbaut ist, und verbrüht das Wildkraut. Dieses stirbt als Folge daraus ab.

Der Stadiko Ökotherm ist so konzipiert, dass er besonders leise, extrem kompakt und wendig ist. Die Bedienung ist einfach, und das Fortbewegen erfolgt durch einen Elektroantrieb. Wie für die Hochdruckreiniger steht auch für die Wildkrautbekämpfung zahlreiches Zubehör bereit. Aktuell wird die Produktpalette in diesem Bereich erweitert.

Das Stadiko-Team für landwirtschaftliche Hygienedienstleistungen.   

Alle ziehen an einem Strang

Stadiko blickt optimistisch nach vorn: „Wir stellen uns gern den Herausforderungen der Zukunft. Und wo der Weg für andere endet, beginnt der unsere gerade erst", sagt Frank Koslitzki.

Nach eben diesem Leitbild arbeitet auch die zweite Generation im von Frank und seiner Ehefrau Sigrid geführten Familienunternehmen. Auch Sascha und Tim Koslitzki sind mit Stadiko aufgewachsen und seit Jahren fest im Betrieb verankert. „Das Wir steht bei uns im Vordergrund, denn jeder Mitarbeiter mit seinen Ideen und seinen Erfahrungen ist uns wichtig. So ziehen alle zusammen nicht nur an einem Strang, sondern auch in die gleiche Richtung", sagt Frank Koslitzki.

Das folglich außerordentlich gute Betriebsklima festigt sich in regelmäßigen gemeinsamen Veranstaltungen, dem gemeinsamen Besuch auf dem Stoppelmarkt oder beim obligatorischen Feierabendbier. Jeder soll gerne zur Arbeit kommen. Und die Arbeit soll auch möglichst gut mit dem Familienleben vereinbar sein.

Stadiko-Profi-Hochdruckreiniger sind längst mehr als nur ein Geheimtipp unter Landwirten; dennoch kaufen rund 60 Prozent der Neukunden die Dinklager Produkte aufgrund der persönlichen Empfehlung von Berufskollegen. „Selbst Reinigungsdienstleister aus dem Wettbewerb statten ihre Mitarbeiter inzwischen mit unseren Geräten aus", freut sich der Chef.

„Die Plattform für den nötigen Erfahrungsaustausch bieten wir – unter anderem auf unseren Messeständen auf der Eurotier, der Galabau, der Demopark oder auch ganz einfach auf dem Brokumer Markt. Dieser persönliche Kontakt zu unseren Kunden ist eines unserer Erfolgsgeheimnisse. Wir freuen uns immer über konstruktive Ideen und haben für jeden einen Kaffee und ein offenes Ohr", so Koslitzki. Von der Erstberatung über die Fertigung bis hin zum Service können alle individuellen Wünsche und Ansprüche direkt mit dem Hersteller besprochen bzw. vor Ort ausprobiert und umgesetzt werden.

Zehntausend Reiniger

Täglich wächst das Interesse an der Profi-Qualität made in Dinklage. Im Frühjahr 2022 wird der 10.000 Profi-Hochdruckreiniger gebaut werden. Denn Stadiko ist nicht nur regional stark: Die Geräte findet man innerhalb Deutschlands bei über 40 Händlern. Außerdem übernehmen inzwischen in sieben europäischen Ländern sowie der Ukraine und Japan entsprechende Vertretungen den Vertrieb – und es werden immer mehr.

„Wer mit einem Stadiko arbeitet, verzichtet bewusst auf die Verwendung überflüssiger Kunststoffe und anfälliger Technik. Und das wird auch in Zukunft so bleiben", sagt Frank Koslitzki.

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