Eierlikör

Ein guter Tropfen aus Ei

04.04.2023

Dass Eier zu Ostern das Symbol schlechthin sind, ist überall bekannt. Aber warum ist das eigentlich so? Einerseits symbolisieren sie Fruchtbarkeit und neues Leben. Andererseits erinnert das frisch geschlüpfte Küken auch an die Auferstehung Jesu. Um sein vergossenes Blut am Kreuz darzustellen, wurden die Eier im Mittelalter rot gefärbt. Erst mit der Zeit kamen die vielen weiteren bunten Eier dazu, die uns heutzutage in der Osterzeit als Süßigkeiten oder Dekoration in sämtlichen Geschäften anstrahlen. Und auch als Getränk gibt es sie – in Form von leckerem Eierlikör.

Ganz besonderer Eierlikör wird auf dem Gänsehof Tapphorn in Lohne hergestellt. Der sogenannte Schnatterschnaps hat ein paar mehr Prozente, ein bisschen mehr Geschmack und ein bisschen weniger „süße Dickflüssigkeit“, wie Iris Tapphorn erklärt. Seit 2009 führt sie den Hof mit Herzblut. Ihre Devise lautet Nachhaltigkeit. Denn auf dem Gänsehof Tapphorn wird nichts verschwendet. Ob Fleisch, Eier oder Federn: Alles rund um die Gans findet Verwendung. „Deshalb bieten wir auch keine Keule oder Brust an, sondern nur die gesamte Gans“, betont Tapphorn. „Das ganze Tier wurde geschlachtet, also soll auch das ganze Tier verwertet werden. Das hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun.“ Auf dem Gänsehof Tapphorn wird alles selbst gemacht: Von der Brüterei bis zur Schlachtung – ein geschlossenes System.

Wer eine Gans bestellt, erhält ein Rundum-Sorglos-Paket mit Rezeptideen, Bratschlauch und Gewürzmischung dazu. So können auch diejenigen ein komplettes Gänsemenü zubereiten, die wenig Ahnung davon haben. Neben dem Fleisch bietet der Gänsehof Tapphorn auch Masttiere, Küken, Federbetten, Bettenreinigung und natürlich Eier an. Ausgepustet und desinfiziert können sie als Ostereier gekauft und zuhause bunt bemalt werden. Und wer zuhause keine Motivation zum Basteln hat, kann auch einen der Handarbeitskurse von Iris Tapphorn besuchen.

„Der Schnatterschnaps ist sehr erfolgreich, dafür, dass es eine reine Schnapsidee war!“ Iris Tapphorn

Passend zu Ostern ist natürlich auch der hauseigene Eierlikör. Außer pasteurisiertem Gänseei, Korn von Gerbermann im Münsterland und wahlweise Orangendestillat ist kein Schnickschnack im Schnatterschnaps. „Unser Etikett mit den Perlen und der Feder macht auch die Flaschen besonders“, berichtet Iris Tapphorn. Der Likör ist auch als eigene Marke eingetragen. Und das Feedback? „Super! Ein lokaler Kegelverein bestellt flaschenweise Schnatterschnaps.“ Für viele Frauen sei der gute Tropfen zwar zu stark im Geschmack, aber genau das mag sie so an ihrer Eigenkreation. Besonders gern trinken viele den Schnatterschnaps als „Kleines Ei“ – mit zerstoßenen Himbeeren und einer 50-50-Mischung aus Sekt und Eierlikör. Aber auch mit Tonic ist das Getränk nicht zu verschmähen.

Und wer weder Hühner- noch Gänseeierlikör möchte, der findet in Damme etwas ganz Ausgefallenes: Auf der Straußenfarm Herzog gibt es das beliebte Ostergetränk ebenfalls. Seit zwei Jahren bietet Johannes Herzog den leckeren Tropfen aus seinen hauseigenen Straußeneiern, Alkohol und Sahne an. Auch hier macht der Osterspaß nicht beim Eierlikör Halt: Die leeren Straußeneier, die auf der Farm verkauft werden, eigenen sich nämlich ebenfalls hervorragend als Ostereier. „Doppeleier kommen vor, und diese wollen wir verwerten und nicht einfach wegwerfen“, betont Herzog. Aus den Schalen kann man sogar viele weitere Dekorationen, Kunstwerke oder sogar Lampen schaffen. Vielleicht möchte man seinen Liebsten in diesem Jahr statt der typischen bemalten Eier lieber ein leuchtendes ins Osternest legen?

 

www.gaensehof-tapphorn.de

www.straussenfarmjohannesherzog.de