Gründerprogramm Lohne

Mit Fördermitteln die Innenstadt beleben

01.11.2023

„Neue Läden. Neues Leben.“ So lautet der Name des im Januar 2021 von der Stadt Lohne ins Leben gerufenen Gründerprogramms. Ziel ist es, die Innenstadt mit neuen Geschäftsideen lebendiger und attraktiver zu gestalten. Gründer:innen können sich bewerben und erhalten neben weiteren Benefits eine Förderung von bis zu 10.000 Euro.

AUSGEZEICHNET Ayten Mehmedova ist eine der mittlerweile 20 prämierten Gründer:innen, die mit ihrer Geschäftsidee am Gründerprogramm „Neue Läden. Neues Leben.” teilnehmen.

Mittlerweile profitieren 20 Gründer:innen von dem Programm. Zuletzt freute sich Ayten Mehmedova über 10.000 Euro. Seit April 2023 verkauft sie in der Fußgängerzone nun in einem kleinen, fein hergerichteten Ladenlokal Baby- und Kinderkleidung. Sie ist nicht die einzige, die mit ihrer Geschäftsidee für neues Leben in der Innenstadt sorgt. 17 weitere Leerstände sind dank des Programms vom Markt verschwunden.  

Die Stadt ist dazu im engen Austausch mit den Eigentümer:innen. Mit einigen konnte sie für Gründer:innen besonders günstige Konditionen aushandeln: Ein halbes Jahr müssen sie keine Miete, sondern nur die Nebenkosten zahlen. Danach vereinbaren sie mit den Eigentümer:innen eine Staffelmiete. Die volle Miete wird erst anschließend fällig. Zwar seien momentan nahezu alle Immobilien, die diese Mietkonditionen mit sich bringen, vermietet, aber auch andere Immobilienbesitzer:innen kämen den prämierten Selbstständigen finanziell entgegen, berichtet Anne Nußwaldt. Sie ist Wirtschaftsförderin der Stadt Lohne und Ansprechpartnerin für das Gründerprogramm.

Weitere beliebte Benefits sind laut ihr das kostenlose Geschäftskonto bei der Volksbank Lohne-Mühlen oder der Landessparkasse in Lohne sowie die kostenlose Mitgliedschaft im HGV Lohne (Handels- und Gewerbeverein). Beide Angebote gelten während des ersten Geschäftsjahres. Zusätzlich haben die Gründer:innen Anspruch auf rabattierte Print-Anzeigen in der Oldenburgischen Volkszeitung und die Möglichkeit eine Patenschaft mit Partner:innen aus der Kaufmannschaft einzugehen.

Flexible Gestaltung der Fördermöglichkeiten

Drei Durchläufe des Förderprogramms gibt es jährlich. Eine neunköpfige Jury, bestehend aus Vertreter:innen der Politik, Verwaltung, Wirtschaft und der Universität Vechta, sichtet die eingegangenen Bewerbungen und prämiert die Start-ups, deren Geschäftskonzepte sie überzeugen können. Ein Limit an möglichen Gewinner:innen gibt es nicht. „2021 hatten wir sogar mal fünf Gründer und Gründerinnen prämiert. Das ist immer unterschiedlich und hängt von der Qualität der Bewerbungen ab“, weiß Nußwaldt, die seit 2007 bei der Stadt Lohne arbeitet.

Teilnehmen können alle Gründer:innen, die ein Ladenlokal im Erdgeschoss einer Immobilie im zentralen Versorgungsbereich beziehen möchten. Auch erfahrene Unternehmer:innen, die aus einem anderen Stadtgebiet, bzw. einer anderen Stadt nach Lohne ziehen, dürfen sich bewerben. Betriebsübernahmen sind, wenn sie mit einem Modernisierungskonzept einhergehen, ebenfalls förderungswürdig. In Einzelfällen trifft das auch auf einen Umzug innerhalb des Versorgungsbereich zu. „In einem Beispiel war einer Bewerberin ihre Immobilie gekündigt worden. Da stand ganz konkret im Raum, dass sie den Standort Lohne komplett verlassen möchte. Dank des Gründerprogramms haben wir es geschafft, das Geschäft in Lohne zu halten und einen jahrelangen, zentralen Leerstand zu belegen“, erklärt Nußwaldt. 

Bewusstsein schaffen bei Gründer:innen

Seit Beginn des Programms „Neue Läden. Neues Leben.“ hat die Stadt Lohne rund 160.000 Euro an Fördermitteln in die 20 Geschäftsideen investiert. Anne Nußwaldt zeigt sich zufrieden mit dem bisherigen Erfolg: „Wir sind nach wie vor positiv überrascht, wie schnell sich das Ganze etabliert hat. Zusätzlich zu den knapp 40 Bewerbungen in vergangenen Jahren, erhalte ich viele Anfragen von weiteren Interessenten zu dem Programm. Das zeigt, dass potenzielle Gründer die Lohner Innenstadt als attraktiven Standort wahrnehmen.“

Für alle Interessenten bietet die Wirtschaftsförderung in Zusammenarbeit mit dem Start-up Service „TrENDi“ der Uni Vechta vorab zwei kostenlose Online-Workshops an, um diese optimal auf den Bewerbungsprozess vorzubereiten. 22 solcher Workshops wurden mittlerweile durchgeführt – mit durchweg positivem Feedback der Teilnehmenden.

Zunächst befristet auf zwei Jahre, wurde das Förderprogramm bislang einmal verlängert und läuft erstmal bis Ende 2024. „Dann schauen wir, ob es weiteren Bedarf gibt oder ob ein anderes Programm gebraucht wird“, sagt Anne Nußwaldt.

 

www.gruenderprogramm-lohne.de

Telefon: 04442 886-1301
Mail: anne.nusswaldt@lohne.de