Amerikanisch-Deutsches Kinder-Ferien-Baseballcamp

Homerun in Vechta

Bereits zum siebten Jahr Mal reisen amerikanische Baseball-Lieberhaber:innen in den Sommerferien nach Vechta. Ihre Motivation: Kindern und Jugendlichen eine unvergessliche Ferienwoche zu bereiten. Sie lernen die nicht nur die Grundlagen des Spiels, sondern wachsen zu einer echten Gemeinschaft zusammen – im Hauptcamp und zum zweiten Mal auch im Juniorcamp.

„Das Abschluss-Barbecue ist unser Highlight", schwärmt Organisator Dieter Scholze. „Da kommen alle zusammen: die Kinder und Jugendlichen, das große Helfer:innenteam, unsere amerikanischen Gäste und auch die Eltern und Geschwister der Teilnehmenden. Wir blicken zurück und schmieden Pläne für das nächste Jahr." Gestartet ist er 2015 mit 20 Kindern und Jugendlichen – heute können sich bereits 100 für das Camp anmelden. Das BBQ verspricht eine große internationale Sause zu werden. Mit neuen Freunden, aber auch Menschen, die das Camp schon vor Jahren zusammengeführt hat.

Neue Freundschaften entstehen

„Unsere amerikanischen Trainer:innen gestalten den Ablauf so, dass die Gruppen zusammenwachsen und neue Freundschaften entstehen", erklärt Scholze. In festen Teams – erkennbar an den gleichfarbigen T-Shirts – durchlaufen die Kinder und Jugendlichen das Tagesprogramm. Nach dem Aufwärmen geht es in die „Station", das Techniktraining. Werfen, fangen und der Umgang mit dem Schläger stehen auf dem Programm. Vorkenntnisse braucht niemand, die Grundfertigkeiten sich schnell erlernbar, die Trainer:innen erfahren. Wer mag, poliert dabei sein Schulenglisch auf. Zu jedem Team gehören aber auch Sprachmittler:innen, man kommt auch gut auf deutsch durch den Tag. Im Programmpunkt „Spiel" geht es aufs Feld. Je zwei Teams üben die Abläufe ein.

Gespielt wird die Baseball-Variante Softball. Dabei ist das Feld etwas kleiner, der Ball größer und vor allem aufgepolstert. Auch der leichtere Schläger ist für die Nachwuchsspieler:innen von Vorteil. In den Sportpausen gibt es Gruppenzeiten. In den sogenannten „Homebases" wird bei gesunden Snacks etwa gemeinsam der „Team-Schlachtruf" erarbeitet oder auch über Themen des Glaubens gesprochen. „Als kirchlicher Träger ist es uns wichtig und wertvoll zum Nachdenken über Hoffnung, Glauben und Liebe anzuregen." Zum Ende des Tages läuft Musik und das Tagescamp klingt gemütlich aus. Übernachtet wird zuhause.

„Die amerikanischen Gäste leben uns eine so wohlwollende, positive Kultur vor, dass sich einfach alle willkommen fühlen und eine gute Zeit haben."

Wie die Jungfrau zum Kinde

Rückblick ins Jahr 2015. Dieter Scholze, damals als Pastor der Freien evangelischen Gemeinde (FeG) in Oldenburg eingesetzt, bekam den Anruf eines Kollegen aus Aurich. Dort gab es ein Amerikanisch-Deutsches Baseballcamp, das so beliebt war, dass man das Konzept auch in anderen Regionen erproben wollte. Ob er Interesse hätte? „Ich habe direkt gedacht, dass das ein tolles Angebot im kinderreichen Vechta wäre", erinnert sich Scholze. Die städtische Jugendpflege sah das genauso. Er suchte den Kontakt zum amerikanischen Koordinator Mike Garst. „Und dann nahmen die Dinge ihren Lauf. Ich bin zu dem Projekt gekommen, wie die Jungfrau zum Kinde", fügt er lachend hinzu.
Inzwischen hat sich ein eingespieltes Team gefunden. Mike Garst organisiert den „fachlichen Part" rund um das amerikanische Workshop-Team. „Die sind zwar alle in Gemeinden aktiv, organisieren sich aber seit Jahren privat und in ihrem Urlaub. Aus Spaß am Baseball und der christlichen Motivation, sich über die Kernfragen des Lebens und Glaubens auszutauschen", erklärt Scholze. Die offenen Gesprächsangebote sind Teil der Gruppenzeit. Religiös muss niemand sein, um mitzumachen. Auf der deutschen Seite laufen alle Fäden bei Dieter Scholze und der FeG zusammen. Daneben treten die Christen Gemeinde Vechta und die christliche Studierendenorganisation Hochschul SMD Vechta als Veranstalter:innen auf, örtliche Sponsoren sorgen für die Finanzierung oder unterstützen durch Sachspenden.

Rückkehr in die Heimat

„Nur durch das Engagement einer Vielzahl von Helfer:innen können die Kinder und Jugendlichen fünf unvergessliche Tage erleben. Ehrenamtliche, ehemalige Teilnehmer:innen und auch Eltern sind gerne dabei. Wir werden alle zu einem großen Team, vom Küchen- bis zum Ordnerdienst", schwärmt Dieter Scholze. Viele nehmen sich Urlaub dafür und genießen es, Teil der Gemeinschaft zu sein. Auch seine erwachsenen Kinder reisen für das Camp jährlich in die Heimat. Für den besonderen Spirit macht er die angereisten Trainer:innen verantwortlich. „Die amerikanischen Gäste leben uns eine so wohlwollende, positive Kultur vor, dass sich einfach alle willkommen fühlen und eine gute Zeit haben."

So nehmen die Teilnehmenden nicht nur sportlich eine Menge mit. Freundschaften, Selbstwirksamkeit und gemeinsame Erlebnisse sind mindestens genauso wichtig. „Wir sehen hier Menschen aufblühen", bringt Dieter Scholze es auf den Punkt. Viele Kinder und Jugendliche kommen gerne wieder. In der Zeit zwischen den Camps bietet die FeG einmal im Monat in einer Schulturnhalle Softball an. Und auch in dem ein oder anderen Garten im Oldenburger Münsterland werden seit einigen Jahren munter Bälle geschlagen und Homeruns geübt.

Für das Camp 2022 gibt es noch Plätze. Wer Interesse hat, kann sich auf der Website des Baseballcamps www.baseballcamp-vechta.feg.de informieren und auch anmelden.

  • Termin: 1. bis 5. August 2022
  • Hauptcamp für Teilnehmer:innen von 9 bis 19 Jahren, täglich von 9.30 Uhr bis 16.30 Uhr
  • Neu: Juniorcamp für Teilnehmer:innen von 7 bis 9 Jahren, täglich von 9.30 bis 13 Uhr (Montag ab 9 Uhr)
  • Ort: Sportplatz der Uni Vechta