Hasetal: Knotenpunkt 27

Rund um die Bunner Masuren

01.07.2023

Unberührte, weite Natur und Sehnsuchtsort – das sind für viele die Masuren in der früheren Provinz Ostpreußen. Ein klein wenig wie dort kann man sich auch in der Nähe von Löningen fühlen. Vom Knotenpunkt 27 aus lässt sich eine wald- und wasserreiche Landschaft zu Fuß und mit dem Rad erkunden.

Wie ein Mosaik setzen sich die Bunner Masuren aus wertvollen Biotopen zusammen: Erlen-Bruchwälder und Kleinseggensümpfe, Feuchtbrachen oder Feuchtgrünland bilden ein knapp 90 Hektar großes Schutzgebiet. Sie sichern den Ablauf natürlicher Entwicklungsprozesse in einer Flusstalaue, wie sie sonst nur noch selten angetroffen werden kann. Der Knotenpunkt 27, Ausgangspunkt unserer Entdeckungstour, liegt unweit der Hase am südwestlichen Rand der Bunner Masuren. Unsere Rundtour soll das Schutzgebiet zunächst in nördlicher Richtung durchqueren. Zu Fuß reicht dafür festes Schuhwerk. Es geht aber auch mit etwas Geschick mit dem Rad. Allerdings: Bei nasser Witterung oder zeitweise starkem Bewuchs auf den Wegen und Pfaden kann es sein, dass mal eine Etappe geschoben werden muss. Der Ausblick entschädigt schnell dafür.

Jenseits der Löninger Straße gelangen wir durch das Waldgebiet Bunner Fuhren bald zum Lodberger Scheunencafé. Freitag bis Sonntag werden hier am Nachmittag selbstgebackene Torten und Kuchen, aber auch herzhafte Snacks serviert. Stilecht in der Fachwerkscheune oder auf der liebevoll gestalteten Terrasse mit kleiner Spielecke für die Jüngsten. Die zieht es schnell auch zur Eishütte neben dem Scheunencafé. Dort locken Bubble-Waffeln, Softeis und Milkshakes mit bunten Toppings. Ein besonderer Service: Wer außerhalb der regulären Öffnungszeiten kommt, darf klingeln. Wenn möglich findet sich auch dann eine Lösung.

Die Rundtour führt uns ab hier nach Westen. Es regnet kurz? In Holthausen gibt es eine originelle Schutzhütte. Klein, aber massiv gemauert bietet sie Reisenden Obdach oder eine kurze Verschnaufpause im kühlen Schatten. Kurz vor Löningen orientieren wir uns südlich und fahren in den Ortsteil Böen zur Gaststätte Lüdeke Dahlinghaus. Hier lässt sich nicht nur gut einkehren, sondern auch aktiv Pause machen. Zum Beispiel beim Discgolf. Wer schafft den 9-Bahnen-Parcours mit den wenigsten Würfen? Die moderne Sportart mit den Wurfscheiben ist nicht nur ein netter Zeitvertreib. Die Sportgemeinschaft Böen betreibt Discgolf mit Ehrgeiz – inklusive Vereinsmeisterschaften.

Etwa eineinhalb Stunden sollte man für den Böener Rundweg einplanen, der an der Gaststätte startet. Die Räder bleiben dafür am besten stehen. Die sechs Kilometer lange Strecke ist durch graue Kunststoffpfähle mit einem orangenen Ring gekennzeichnet. Festes Schuhwerk ist empfehlenswert, es wechseln sich befestigte Straßen und Wege mit Wald- und Sandwegen ab. Mit einem Kinderwagen ist die Rundtour möglich, aber nicht unbedingt empfehlenswert. Der Rundweg verläuft zunächst entlang der Altarme der Hase, folgt ihrem mäandernden Verlauf durch naturbelassenes Gebiet. Vorbei am „grünen Klassenzimmer“ geht es durch das „Böener Karussell“, einst Schauplatz Deutscher Meisterschaften in der Vielseitigkeitsreiterei. In der Ferne sind die Bunner Masuren zu sehen. Durch das Waldstück Burentannen gelangen wir zum Ausgangsort.

Wieder auf dem Rad haben wir die Wahl: Wir können die Große Hase queren und über den Knotenpunkt 20 und den Postdamm zurück zu unserem Startpunkt fahren. Etwas kürzer und ruhiger ist die Strecke direkt am nördlichen Haseufer. Nach insgesamt knapp 15 Kilometern auf dem Rad und sechs Kilometern zu Fuß erreichen wir erneut den Knotenpunkt 27 an den Bunner Masuren.

Anfahrt

Der Knotenpunkt 27 liegt an einer Nebenstraße südwestlich von Neuenbunnen. Feste Parkplätze gibt es hier nicht. Wer mit dem Auto anreist, kann die Rundtour auch ab der Gaststätte Lüde-Dalinghaus starten. Parkmöglichkeiten gibt es an der Ecke Eschstraße/Friedrich-Graepel-Damm.