Gründen an der Uni

Entrepreneurship als Zukunftswerkzeug

06.11.2023

TrENDi ist der Start-up-Service für die Universität Vechta und darüber hinaus. Hier wird Entrepreneurship Education neu gedacht und breit aufgestellt.

TrENDi – das steht für Transformation durch Entrepreneurship, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. „Die Universität Vechta wollte mehr für Entrepreneurship Education tun. Dabei geht es darum, unternehmerisches Denken und Handeln als Werkzeug zu nutzen, um Zukunftskompetenzen wie Lösungsorientierung, Kreativität oder auch Resilienz zu vermitteln“, erklärt Maik Fischer, operativer Leiter bei TrENDi. Mit einer Förderung von knapp einer Million Euro kam das Projekt 2020 aus den Startlöchern.

Es ist aber nicht auf die Universität beschränkt, sondern fungiert als Innovationsfaktor für die ganze Region der Landkreise Vechta und Cloppenburg. Durch eine Kooperation mit dem Verbund Oldenburger Münsterland und der Stadt Vechta gehört TrENDi zu den Initiatoren der Gründungsoffensive START:PUNKT OM.

Der Weg zur Gründung

Das Angebot basiert auf drei Säulen: „Bei der ersten geht es vor allem darum, Menschen für das Thema Entrepreneurship zu sensibilisieren. Die zweite Säule ist die Vermittlung von Grundwerkzeug, um ein Start-up erfolgreich umzusetzen. Das macht ca. 80 Prozent unserer Arbeit aus“, so Fischer. Mit der dritten und letzten Säule werden konkrete Ideen und Projekte unterstützt und auf den Weg gebracht.

Das Ganze passiert in Form von Seminaren, Workshops und Veranstaltungen. Die Themen reichen von Business Planning über Marketing, Social Media oder Finanzierung bis hin zu konkreten Vorträgen beispielsweise zum Zukunftstool Chat-GPT. Zusätzlich finden Kinoabende mit inspirierenden Filmen und anschließender Diskussionsrunde statt. „Besonders beliebt ist auch unser Pitching-Workshop“, erzählt Professorin Jantje Halberstadt, wissenschaftliche Leiterin bei TrENDi. „Hier geht es um sicheres Präsentieren. Welche visuellen Hilfsmittel kann ich nutzen? Wie unterstütze ich meinen Pitch mit meiner Körpersprache?“

Im Vordergrund bei all diesen Veranstaltungen steht immer auch das Networking. Denn ein stabiles Netzwerk und gute Kontakte sind das A und O beim Gründen. Im Schnitt nehmen 25 Personen an den einzelnen Angeboten teil – wobei es beim Kinoabend natürlich weitaus mehr und bei einem kleinen internen Workshop auch weniger sein können.

„Unsere Arbeit beginnt also noch vor der ersten Idee und endet im Idealfall mit der gemeinsamen Taxifahrt zum Notar, bei dem die Firma dann eingetragen wird“, lächelt Fischer. Viele der durch TrENDi unterstützten Ideen und Innovationen sind von sozialer Natur. Grund dafür sind die besonderen Kompetenzen der Universität in den Bereichen Lehrer:innen-Ausbildung, Gerontologie und sozialer Arbeit. Besonders hier wachsen neben Start-ups auch studentische Initiativen und soziale Projekte heran.

Start-up-Service für alle

Und auch wenn TrENDi überwiegend Anlaufstelle für Hochschulangehörige ist, soll Entrepreneurship für die ganze Region zugänglich gemacht werden. So sind viele Angebote auch für Büger:innen geöffnet. Zusätzlich finden vier bis sechs Veranstaltungen pro Semester auch am START:PUNKT Landkreis Cloppenburg im Emsteker ecopark statt. „Eine besonders große Anlaufstelle sind zudem die Schulen“, ergänzt Maik Fischer. In Form eines Kindertheaterstücks wurde das Thema für Schüler:innen der höheren Grundschulklassen heruntergebrochen. „Die Uraufführung letztes Jahr kam super an, sodass wir hoffen, nächstes Jahr mit dem Stück auf Tournee gehen zu können“, freut sich der Diplom-Ökonom.

„Das Ziel von TrENDi ist es, aus einem ,Das geht nicht!‘ ein ,Wie kriegen wir das hin?‘ zu machen.“ Jantje Halberstadt

In den ersten drei Jahren konnte TrENDi viele Meilensteine setzen und wächst stetig weiter. Im Gründungsradar des Stifterverbandes, der Gründungsförderung an deutschen Hochschulen miteinander vergleicht, wurde die Entwicklung der Universität Vechta vergangenes Jahr hoch eingestuft. „Das Ziel von TrENDi ist es, aus einem ,Das geht nicht!‘ ein ,Wie kriegen wir das hin?‘ zu machen“, bringt Jantje Halberstadt es auf den Punkt. Dieses Mindset ist nicht nur beim Gründen hilfreich, sondern bringt Kompetenzen für alle Lebenslagen mit sich.