Seit 15 Jahren und 250.000 Kilometern fährt Ralf Uhlhorn mit einem sechs Meter langen, ausgebauten Kastenwagen in den Urlaub. Von der Sahara bis nach Norwegen liebt er es, mit seiner Frau die Welt zu erkunden. Immer nur kurz an einem Ort, sich treiben lassend. Das ist auch der Grund, warum er solch ein Fahrzeug einem Wohnmobil oder einem Wohnanhänger vorzieht. „Man kommt damit überall hin. An die holländischen Grachten genauso wie in enge italienische Altstädte.“ Die Fahrzeuge sind wendig, passen gerade noch auf normalgroße Pkw-Stellplätze. Wenn nur der beengte Innenraum nicht wäre. Die Lösungen auf dem Markt überzeugten den damaligen Wohnmobilberater nicht. „Die letzten 100.000 Kilometer habe ich auf Reisen immer wieder gedacht: Das muss doch besser gehen.“ Insbesondere das umständliche „übereinander Kraxeln“ ins beengte Querbett im Heck störte ihn. „Da habe ich einfach was erfunden.“
Patentierter Auszug zaubert zweites Zimmer
Ralf Uhlhorn macht sich ans Tüfteln und meldet seine Lösung 2017 zum Patent an. Der Clou: ein ausziehbares Heck, wie es der Markt noch nicht gesehen hat. „Das Prinzip gibt es seit den 1970er Jahren schon in den USA.“ Bisher seien die Auszüge jedoch nur klein, verlängerten etwa das Fußende des Bettes. Dazu wären sie wenig belastbar und nicht komplett regendicht. Uhlhorns Auszug hingegen öffnet durch stolze 1,20 Meter Verlängerung einen ganzen Raum.
„Viele Leute quietschen vor Freude, wenn sie sehen, wie großzügig alles dadurch wird“, freut sich der Erfinder.
Das Bett von 140 mal 210 Metern Liegefläche ist von beiden Seiten über eine Stufe erreichbar. Schluss mit Kraxeln. Ist der Auszug eingefahren, lässt es sich drinnen trotzdem bequem leben. Dusche, WC oder Küche sind frei zugänglich, etwa bei einer Rast. Nach gründlicher Prüfung bestätigt das Patentamt 2019 die Einzigartigkeit von Uhlhorns Lösung. Der Erfinder ist nach wie vor vom Geschäftspotenzial überzeugt. Er meldet um in ein europäisches Patent, gründet Ende 2022 StarVan und beginnt kurz darauf mit dem Bau von Prototypen.