Sven Guericke

Welche Schwerpunkte wollen Sie setzen?

Als Teamplayer werde ich die Schwerpunkte mit dem AEF-Vorstand abstimmen. Klar ist, dass wir uns weiter mit dem Transformationsprozess in der Landwirtschaft befassen werden. Es wird um Tierwohl, Nachhaltigkeit und den Klimawandel gehen; das sind die wichtigen Themen, die es in ihren Facetten zu betrachten gilt. Wir müssen einen verträglichen Weg für die Agrar- und Ernährungswirtschaft in unserer Region schaffen.

Wie bewerten Sie den Wandel in der Agrar- und Ernährungsbranche?

Die Landwirtschaft befindet sich bereits in einem Transformationsprozess, der auch den geänderten gesellschaftlichen Vorstellungen Rechnung tragen muss. Ich trage diese Entwicklung mit – genau wie der überwiegende Teil der Landwirte in der Region. Anders als manche Leute, die die Zusammenhänge der Landwirtschaft kaum kennen, weiß ich, dass wir geduldig sein müssen. Die Umstellungen werden sich über Jahre hinziehen, eine Dekade ist sicher nicht zu hoch gegriffen.

Welche Erwartungen haben Sie an die Politik?

Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, dass die Transformation gelingen kann und die Landwirtschaft nicht Schaden nimmt. Wir brauchen dafür Verlässlichkeit und einen gesunden Realismus, keine überzogenen Forderungen. Und die Politik muss Landwirten Perspektiven aufzeigen, die Legislaturperioden überdauern. Landwirtschaft denkt eher in Generationen. Daher müssen die Landwirte die Gewissheit haben, mit ihren Investitionen auch in den nächsten zwei Jahrzehnten wirtschaften zu können.